Hypnose hilft bei Brustkrebs

Diese Studie belegt, wie Hypnose Frauen mit Brustkrebs helfen kann

Im Rahmen einer Studie der Freien Universität Lüttich/Belgien aus dem Jahr 2018 lernten Frauen mit Brustkrebs von der Ärztin Marie-Elisabeth Faymonville, wie sie sich selbst hypnotisieren können.

  • Nach sechs Sitzungen waren die Patientinnen weniger ängstlich und weniger depressiv, und konnten besser schlafen als die Kontrollgruppe. Ausserdem hatte sich ihr allgemeiner Gesundheitszustand verbessert. 

Marie-Elisabeth Faymonville berichtet von jener Frau, die im Zoo von einem Löwen gebissen wurde. Ein Steg war unter der Besucherin zusammengebrochen, plötzlich fand sie sich im Raubtiergehege wieder, eine der Raubkatzen riss ihr eine tiefe Fleischwunde in den Oberschenkel. Sie habe keine Schmerzen, beteuerte die Verletzte jedoch, als sie in der Notaufnahme auf Faymonville traf. «Die Frau hatte sich unwillkürlich selbst in Trance versetzt, um zu überleben», sagt die Narkoseärztin von der Universitätsklinik in Lüttich. Genau das möchte Faymonville bei ihren Patienten erreichen:

«Sie sollen lernen, sich selbst in Trance zu versetzen, sich zu hypnotisieren.»

Mediziner wie die Ärztin Marie-Elisabeth Faymonville wendet die Hypnose seit Jahren erfolgreich an, um Probleme ihrer Patienten zu lindern. Nach Operationen zum Beispiel, bei Schmerzen oder Übelkeit.

In dieser Studie aus dem Jahr 2018 hat die Medizinerin im Fachblatt BMC Cancer zeigen können, wie Hypnose den emotionalen Stress von Brustkrebspatientinnen reduzieren kann.

68 Probandinnen mit Brustkrebs hatten in Gruppen gelernt, sich selbst in Hypnose zu versetzen. Abschließend zeigte die Studie, dass die Intervention effizient ist. Die Kombination von Selbstfürsorge und Selbsthypnose verbesserte emotionale Not, Müdigkeit und Schlafstörungen, Depressionen und den globalen Gesundheitszustand bei Frauen mit Brustkrebs.

In der Studie wurden die Brustkrebspatientinnen mit einer Gruppe Männern mit Prostatakrebs verglichen. Im Gegensatz zu den Frauen erlebten die männlichen Patienten nach Erlernen der Selbsthypnose nur wenig Verbesserung ihres Zustands.

«Das lag daran, dass sie vorher nicht besonders gestresst waren. Die Patienten wussten, dass sie nach dem Entfernen des bösartigen Tumors wahrscheinlich wieder wohlauf sein würden und wünschten sich eher Informationen über den Eingriff und seine Folgen, für die Sexualfunktion, oder über Inkontinenz als Techniken zur Verbesserung ihres Gemütszustands. » erklärt Dr. Faymonville.

Es wurde deutlich, dass die Frauen vor der Intervention unter höheren Schwierigkeiten litten und dass ihre onkologischen Behandlungen im Vergleich zu Männern anders waren.

Daher sei es wichtig, genau hinzusehen, welche Patientengruppen welcher Therapiemethoden bedürfen. Besonders bei der Gruppe der Krebspatienten möchte das Faymonville noch genauer untersuchen.

Grundsätzlich kann jeder Mensch sich selbst in Hypnose versetzten, da dieser Trancezustand ein natürlicher Zustand ist. Vielen Menschen ist das nicht bewusst, und es fällt Ihnen schwer sich darauf einzulassen. So ist doch das Vorurteil, dass Hypnose ein Bühnentrick oder irgendein Hokuspokus sei, noch weit verbreitet.

Manche Menschen tun sich mit der Hypnose leichter als andere. Etwa zehn Prozent gehen sehr schnell in Hypnose – etwa Menschen, die sich so ins Lesen oder eine Tätigkeit vertiefen, dass sie die Türklingel überhören. Einem ebenso großen Anteil der Bevölkerung fällt es dagegen schwer, sich darauf einzulassen. Dabei kann die Technik mit etwas Übung jeder lernen – wenn er/sie es wollen. Und das ist wichtig: 

“Nur wenn die Patienten motiviert sind, Hypnose zu lernen, kann die Methode helfen.“

Wenn Sie von einer Krebserkrankung betroffen sind, stellen Sie sich Ihr persönliches Behandlungsteam zusammen. Als Dipl. Hypnosetherapeutin kann ich Ihnen zeigen, wie Sie die Selbsthypnose anwenden und in Ihren Behandlungsprozess integrieren können. 

Die Hypnose hilft Ihnen, den Heilungsprozess aktiv mit zu gestalten, Nebenwirkungen von Medikamenten und Behandlungen zu lindern, Schmerzen zu kontrollieren, Ängste, Depressionen zu verhindern, handlungsfähig zu sein uvm.  Ausserdem wirkt der tiefe hypnotische Entspannungszustand sich positiv auf Ihr Immunsystem und Ihr Wohlbefinden aus. 

Glauben Sie an sich, und praktizieren Sie radikale Selbstfürsorge!

Die gesamte Studie finden Sie hier:

«Efficacy of a hypnosis-based intervention to improve well-being during cancer: a comparison between prostate and breast cancer patients»

C. Grégoire1*, H. Nicolas2, I. Bragard1, F. Delevallez3, I. Merckaert3, D. Razavi3, D. Waltregny4, M.-E. Faymonville5 and A. Vanhaudenhuyse5  BMC Cancer 18, 677 (2018).